Eine spannende Woche liegt hinter uns!
Gemeinsam mit vielen neuen AG- Mitgliedern des Glückauf Gymnasiums Altenberg wurde auch dieses Jahr wieder zusammen zwischen den weiten Bergwiesen des Bielatals gearbeitet, gelernt und sich vom Alltag erholt. Nach der Anreise am Mittwoch startete der folgende Tag mit einer Exkursion in den Forstbotanischen Garten Tharandt. Bei einer Führung durch die Grünanlage lernten wir die grundlegenden Besonderheiten verschiedener Bäume und deren Problematik kennen. Nach einem kurzen Besuch des Tropenhauses machten wir uns auf den Weg nach Dresden. Dort erwartete uns eine atemberaubende Darstellung des Regenwaldes, entworfen von dem Panoramakünstler Yadegar Asisi. Am Freitag stand Wiesenarbeit auf dem Plan. Die langjährige Projektwiese am Raupennest wurde auch dieses Jahr wieder gemäht, zusammengerecht und ihr Gras schließlich im Bielatal gelagert, um sie durch eine nachhaltige Bewirtschaftung zu einer artenreichen Bergwiese umzugestalten. Den darauffolgenden Tag verbrachten wir im Bieltal mit dem errichten eines Baumdenkmales. Dieses soll historisch nennenswerte Bäume schützen und deren Existenz sichern. Nach weiterer Wiesenpflege am Sonntag besuchten wir erneut die Rehaklinik. Dort leisteten wir Öffentlichkeitsarbeit, um mehr Menschen über die Probleme der Abholzung und ihre Folgen aufmerksam zu machen.
Doppelt gute Nachrichten für die Madagaskar-Projekte
Sowohl die Schülerinnen und Schüler der Altenberger Madagaskar-AG, als auch ihre Altersgenossen des Analasoa-Clubs im ostmadagassischen Regenwalddorf Anjahambe waren in den letzten Monaten wieder sehr aktiv mit Pflanzeinsätzen und anderen Umweltaktionen. Für beide gibt es jetzt erfreuliche Neuigkeiten zu vermelden:
• Erneut EKU-Preis für die Madagaskar AG
Nach 2020 hatte sich die Madagaskar AG zum zweiten Mal für einen der vom Sächsischen Umweltministerium ausgelobten EKU-Preise („Energie, Klima, Umwelt“) beworben. Und zwar erneut erfolgreich: sie bekommt 5.000 Euro in der Kategorie „eku.idee“. Als „Idee“ wurde dafür das Engagement der Jugendlichen beim neuen Waldumbauprojekt der Grünen Liga Osterzgebirge bei Bärenstein in die Waagschale geworfen. Mit weiteren Pflanz- und Pflegeeinsätzen wollen die Madagaskar-AGler hier für die Umwandlung einer absterbenden Fichtenmonokultur in einen naturnahen, vielfältigen Mischwald sorgen.
Wie auch bei den madagassischen Freunden beim Analasoa-Club, folgt das Engagement immer dem Grundsatz: „Erst gemeinsam Arbeiten für die Natur, dann gemeinsam Verreisen zum Naturerleben.“ Und so ist 2024 wieder eine Mehrtagesexkursion nach Leipzig ins Gondwanaland und zum Regenwaldmuseum Phyllodrom geplant. Der eku-Preis sichert dafür die Finanzierung.
Geisinger Analasoa-Stiftung kann starten
Es ist immer wieder beeindruckend zu erleben, wie sich Schülerinnen und Schüler im ostmadagassischen Dorf Anjahambe für die Wiederherstellung von Regenwald in ihrer Heimat einsetzen. Viele kommen aus materiell sehr bescheidenen Verhältnissen, nicht alle haben immer genug zu essen. Und dennoch verbringen sie oft ihre Sonnabende mit Pflanzeinsätzen oder anderen Umweltaktivitäten. Wichtige Unterstützung bekommt der Analasoa-Club („Analasoa“ = „der gute Wald“) dabei durch Spendensammlungen der Altenberger Madagaskar-AG.
Doch was passiert, wenn die engagierten Jugendlichen die Schule abgeschlossen, ihr Abitur bestanden haben? Für ein Studium und das damit verbundene Leben in der Großstadt (ohne das heimatliche Reisfeld) fehlt den meisten von ihnen das nötige Geld. Wie viel intellektuelles (und moralisches) Potential bleibt damit ungenutzt, das Madagaskar eigentlich dringend braucht!
Über die speziell für Jurastudenten konzipierte „Britta-Carolina-Stiftung“ des deutschen Anwalts, Buchautors und Madagaskar-Kenners Dr. Georg Jaster können zwei Familien aus dem Ost-Erzgebirge seit nunmehr drei Jahren den ehemaligen Vorsitzenden des Analasoa-Clubs, Saniolin Levazaha, mit einem kleinen monatlichen Stipendium unterstützen. Inzwischen hat Saniolin den Bachelor-Abschluss geschafft und strebt einen Master für Umweltrecht an.
Freilich können und sollten nicht alle Jugendlichen Jura studieren. So kam vor zwei Jahren der Gedanke auf, mit einer eigenen „Analasoa-Stiftung“ Spenden für jährlich drei bis fünf Stipendien zu sammeln. Die Stipendiaten sollen junge Leute aus der Gegend von Anjahambe sein, die sich 1. für Umweltdinge engagieren, 2. aus sozial besonders bedürftigen Verhältnissen kommen und 3. tatsächlich leistungsfähig für ein Studium sind. Das Vorhaben ist gemeinsam mit einer madagassischen Organisation geplant, bei der sich der aus Pirna stammende Direktor des Goethezentrums in Madagaskar, Jan-Bodo Lessmann, seit vielen Jahren einbringt.
Die sächsische Finanzbürokratie hat die Gründung der Analasoa-Stiftung nicht gerade einfach gemacht, aber inzwischen ist es soweit - das Spendensammeln für Stipendien für Analasoa-Club-Aktive kann beginnen:
Spendenkonto der Analasoa Stiftung
(über Kerstin Hofmann)
IBAN: DE62 8505 0300 0221 2863 49
BIC: OSDDDE81XXX
Die Analasoa Stiftung mit Sitz in Geising ist jetzt auch als gemeinnützig anerkannt worden und kann damit steuerabzugsfähige Spendenbescheinigungen ausstellen.
Wir hoffen auf ausreichend Spenden, um jungen, aktiven Freunden des Analasoa Clubs ein Studium zu ermöglichen. So, wie auch ihre deutschen Partner der Madagaskar AG nach dem Abitur die Chance haben zu studieren.
Wiesenvielfalt und Regenwald ...
... im Ost-Erzgebirge und
...in Ost-Madagaskar
Jahresrückblick von Jens Weber
Rasen zu Wiese - an der Rehaklinik Raupennest
Zugegeben: bunt sieht anders aus. Bei der Präsentation der "Raupennestwiese" zum Tag der Offenen Tür der Kurklinik zeigte sich das Grünland überwiegend - grün. Dabei stecken da nun schon drei Jahre mühevolle Mahd und eine Menge zusätzlicher Naturschutzaufwand drin. 2019 hatte sich die Klinikleitung - auf Wunsch der Belegschaft - an die Grüne Liga Osterzgebirge mir der Frage gewandt, wie sie aus.....
Bäume für den Analasoa-Wald, Bildung für den Analasoa-Club
Seit über zehn Jahren unterstützen der Regenwaldverein Ranoala (Mitgliedsgruppe der Grünen Liga Dresden) und die Madagaskar-AG ein Wiederaufforstungsprojekt rund um einen kleinen Restregenwald namens Analasoa ("der gute Wald") beim ostmadagassischen Dorf Anjahambe. Einen Großteil der praktischen Arbeiten wie auch der zugehörigen Öffentlichkeitsarbeit übernimmt dabei eine Gruppe engagierter Schülerinnen und Schüler, die sich.....
MAD-AG-Camp im Bielatal
Zu den vielfältigen Aktivitäten der MAD-AG-Jugendlichen im heimatlichen Ost-Erzgebirge gehören vor allem alljährliche Pflanz- und Pflegeeinsätze für klimawandeltauglichen Mischwald. Die Naturschutzbemühungen gelten in der Region aber auch artenreichen Wiesenbiotopen. Seit vier Jahren kümmern sich die Schülerinnen und Schüler um den Erhalt der Feuerlilien auf der "Wiese an der Bahnlinie", nordwestlich vom Geisingberg - eine sehr erfolgreiche Gemeinschaftsaufgabe von Naturschutzstation Osterzgebirge, Sachsenforstbezirk Bärenfels und Madagaskar AG. Derzeit.....
Moneten für Müll
Auch mit einer anderen, recht kreativen Aktionsidee haben die MAD-AGler eine beträchtliche Spendensumme für die Unterstützung der Wiederaufforstungsinitiativen im madagassischen Regenwalddorf Anjahambe eingeworben. Im März holten sie Müll aus dem Naturschutzgebiet Weicholdswald. Die Menge des dort - in einem Bergloch hinter der größten Weißtanne - über Jahrzehnte verklappten Schrotts und Unrats übertraf......
Auf nach Berlin!
Die Madagaskar AG in Berlin unterwegs
Was zeichnet uns aus?
Müll für Moneten- Auswertung
Abfall aus dem Weicholdswald und Einsatz für den Regenwald
Müllsammelaktionen der Altenberger Madagaskar-AG und des Analasoa-Clubs Anjahambe am 18. März 2023
Joghurtbecher ... kaputte Glasflaschen ... Alttextil ...
Unglaublich, was sich im Naturschutzgebiet Weicholdswald so alles verbirgt! Die Müllsammelaktion der Madagaskar-AG wurde zu einer Zivilisationsreste-Zeitreise durch die vergangenen dreißig Jahre. Und wären den Schülerinnen und Schülern nicht nach drei Stunden die Müllsäcke ausgegangen, hätten sie sich vermutlich noch weitere Jahrzehnte in die Tiefe wühlen können.
Bratpfannen ... alte Autoreifen ... Bettgestell ...
Der Weicholdswald zwischen Hirschsprung und Bärenstein beherbergt einen sehr naturnahen Buchenmischwald mit seltenen Tieren und Pflanzen. Hier wachsen sogar noch einige prächtige Weiß-Tannen - in ganz Sachsen gibt es nur noch wenige tausend große Exemplare dieser Baumart. Direkt hinter der größten dieser Tannen klafft ein altes Bergloch. Auf der anderen Seite, zehn Meter unterhalb, führt die Bielatalstraße vorbei.
Es ist kaum zu fassen, aber offenbar fährt hier regelmäßig jemand heran und wuchtet Berge von Schrott und Abfall den Hang hinauf, um diesen im Bergloch hinter der dicken Tanne zu versenken.
Kochtöpfe ... Autositze ... undefinierbarer Plastikkram ...
Mit der Madagaskar-AG des Altenberger Glückauf-Gymnasiums unterstützen junge Leute die Wiederaufforstungsinitiativen einer Gruppe Gleichgesinnter in Anjahambe. Das Dorf im Osten Madagaskars lag früher mitten im Regenwald - heute ist von diesem kaum noch etwas übrig. Stattdessen nimmt auch hier die weltweite Plastikmüllflut bedenkliche Ausmaße an, zumal es da keine geregelte Abfallentsorgung gibt. Um auf die Missstände aufmerksam zu machen, organisiert der Analasoa-Club (die engagierten Jugendlichen in Anjahambe) öffentliche Müllsammelaktionen. So auch wieder am 18. März 2023.
Schuhsohlen ... zerschlissene Klamottenreste ... Verpackungsmüll ...
Dass es keinen Grund gibt, mit erhobenem Zeigefinger auf die ökologischen Probleme anderer Weltgegenden zu zeigen, das hat der Müllsammeleinsatz der zehn Altenberger Gymnasiasten am gleichen Tag mehr als deutlich vor Augen geführt. Vor der Biotoppflegebasis der Grünen Liga Osterzgebirge im Bielatal stapelt sich nach der Aktion eine zwei Meter hohe Pyramide aus Schrott und Abfallsäcken.
halbzersetzte Plasteplanen ... Getränkebüchsen ... Kabelsalat ...
Mit der Müllsammelaktion wollen die Jugendlichen auch gleich noch eine Spendensammelaktion verbinden. Schon vor längerer Zeit war die Idee entstanden, nach dem "Spendenlauf-Prinzip" an Eltern, Lehrer, Bekannte die Bitte zu richten, für diese Freiwilligenarbeit einen bestimmten Spendenbetrag für die Unterstützung der Waldprojekte des Analasoa-Clubs lockerzumachen. "1 € Spende für 1 kg Müll" - so die ursprüngliche Erwartung.
Doch die Müllmenge übertraf nun alle Erwartungen bei weitem. Wer sich auf das Angebot der Schülerinnen und Schüler eingelassen hätte, wäre jetzt pleite.
halbe Kloschüssel ... Elektroschrott ... Konservenbüchsen (mit längst abgelaufenem Verfallsdatum) ...
Dennoch hofft die Madagaskar-AG, dass die Erwachsenen ihren Wochenendeinsatz so wertschätzen, dass sie auch das Engagement der unter noch ungleich schwierigeren Bedingungen aktiven Freunde im fernen madagassischen Regenwaldgebiet mit einer Spende unterstützen:
Spendenkonto der Regenwaldgruppe Ranoala e.V:
IBAN: DE23 3506 0190 1626 8500 29
Über eines waren sich die Jugendlichen danach am Lagerfeuer einig: die Arbeit hier ist noch nicht beendet. Es gibt noch viel Müll aus dem Naturschutzgebiet Weicholdswald zu holen.
Styropur ... Spülbecken ... alter Kühlschrank ...
Projekt im März 2023
Das Jahr 2022 in der Madagaskar AG
Als Vazaha durch Madagaskar – Reisebericht
Seit nun mehr als 10 Jahren besteht eine Schulpartnerschaft zwischen dem Lycée (Gymnasium) Anjahambe und der Madagaskar AG an unserem Glück Auf Gymnasium. Dieses Jahr bekamen wir, Niklas, Hannes und Simon aus der 12. Klasse die Chance das Land und die Menschen hautnah zu erleben.
Eine Woche vor den Herbstferien am 9. Oktober ging es dann endlich voller Vorfreude mit dem Flieger nach Madagaskar. Nach etwa einer Woche mit Flugzeug und Auto erreichten wir schließlich das Dorf Anjahambe. Wir wurden mit offenen Armen von allen sehr herzlich begrüßt. Wir haben die Menschen und das Land kennengelernt und gemeinsam 700 Bäume gepflanzt. Das Geld dafür bekamen wir im Vorhinein durch die Versteigerung von Regenwaldbildern, die von Altenberger Schülern gezeichnet wurden. Vielen Dank auf diesem Wege allen Künstlern und Spendern. Es ist so viel Geld zusammengekommen, dass wir mit den Kindern des Analasoaclubs einen großen, für uns alle besonders tollen Ausflug in einen Nationalpark machen konnten. Es waren sehr ereignisreiche drei Wochen. Wir haben bei einer Diskussionsrunde mit dem Bürgermeister und Distriktchef verschiedene Probleme mit dem aufgeforsteten Regenwald angesprochen und auch am Unterricht haben wir teilgenommen. Der Sportunterricht wurde für uns in ein Fußball Turnier umgewandelt, welches allen Beteiligten und Zuschauern viel Spaß bereitet hat. Man konnte jedoch auch überall die Armut und schwache Infrastruktur des Landes sehen. Erschreckend war beispielsweise die schlechte bzw. auch nicht vorhandene Müllentsorgung. Ein riesiges Problem welches allgegenwärtig war.
Dennoch war diese Reise ein unvergessliches Erlebnis und wir hoffen, dass die Zusammenarbeit beider Schulen noch lange bestehen bleibt, sodass in naher Zukunft auch wieder Schüler aus Madagaskar nach Deutschland kommen können.
Wenn ihr gerne noch mehr zu der Reise erfahren möchtet oder zum Beispiel wissen wollt, was ein „Vazaha“ überhaupt ist, könnt ihr euch gerne an uns wenden, uns im Schulhaus ansprechen, unsere Website besuchen oder uns per Instagram (@we.for.the.rainforest) oder per Email ([email protected]) kontaktieren.
Hannes Gödiker [28.11.2022]
Novemberaktivitäten in der AG
Achtung!!!! Pflanzeinsatz fällt wg. des Wetters aus!!!
Die Versteigerung brachte einen Erlös von über ........ €!
Weitere Infos bekommt ihr hier:
Im Oktober 2022 fliegen 3 Schüler unseres Gymnasiums nach Madagaskar und besuchen unsere Partnerschule - das Lycée Anjahambe im ostmadagassischen Regenwaldgebiet
Regenwaldtage in Altenberg
Elf Millionen Hektar - das ist sind rund 15 Millionen Fußballfelder, oder geringfügig mehr als die Fläche Ostdeutschlands, oder 21 mal Erzgebirge. Elf Millionen Hektar, das ist aber auch die baumbestandene Fläche, die nach den Luftbildanalysen des World Resources Institutes und der University of Maryland im Jahr 2021 in den tropischen Zonen der Erde verloren gegangen sind. Besonders schlimm: mehr als ein Drittel davon ging zulasten von Primär-Regenwäldern.
https://research.wri.org/gfr/latest-analysis-deforestation-trends
Weit weg? Was geht uns das an? Mit Sicherheit mehr, als uns im Alltag bewusst ist.
Laut einer Studie des WWF steht die Europäische Union an zweiter Stelle der globalen Regenwaldzerstörungsverursacher, hinter China, aber noch vor Indien und den USA. Vor allem landwirtschaftliche Importe in die EU beruhten im Zeitraum 2002 bis 2017 auf der Vernichtung von 3,5 Millionen Hektar Regenwald. Rechnerisch ergibt dies eine Gesamtkohlendioxid-Emission von 1.807 Millionen Tonnen CO2, was rund 40 % der Emissionsmenge in der EU entspricht. Die meiste Entwaldung steckt in Soja (89.047 ha pro Jahr), Palmöl (69.198 ha), Fleisch (27.692 ha), Holzprodukten (22.470 ha) und Kakao (17.586 ha). Hauptimportländer waren Brasilien (Soja, Fleisch, Holzprodukte) und Indonesien (Palmöl).
Gleichzeitig ist der Wohlstand auf diese Welt so ungerecht verteilt, dass zu dieser auf relativem Reichtum basierten Regenwaldzerstörung auch von teilweise extremer Armut getriebene Abholzungen in den Regenwaldländern hinzukommen. Wenn die (aktuell überall stark steigenden) Preise für Grundnahrungsmittel die finanziellen Einkommensmöglichkeiten übersteigen, werden auch in unwegsamsten Winkeln die Waldhänge in Maniok- oder Bergreisfelder umgewandelt.
Beispielsweise in Madagaskar.
Madagaskar-AG-Camp beim Heulager (9.-12. Juli)
Seit reichlich zehn Jahren engagieren sich Schülerinnen und Schüler am Altenberger Gymnasium in einer "Madagaskar-AG". Sie unterstützen eine Gruppe Gleichaltriger im ostmadagassischen Dorf Anjahambe bei deren Anstrengungen, wieder Wald in die Umgebung ihres noch vor wenigen Jahrzehnten im Regenwald gelegenen Heimatortes zurückzubringen. Spendenaktionen, Zeichenwettbewerbe, Informationsveranstaltungen, aber auch gemeinsame Pflanzeinsätze bei Besuchen einzelner AG-Mitglieder in Madagaskar - die Initiativen der Mad-AGler sind vielfältig und kreativ. Gleichzeitig engagieren sich die jungen Leute aber auch für die Biologische Vielfalt vor Ort. Alljährlich stehen Pflanzaktionen am Kahleberg auf dem Programm, Artenschutzmaßnahmen beispielsweise für Feuerlilien oder die Mithilfe beim Heulager der Grünen Liga Osterzgebirge.
So auch in diesem Jahr. Vom 9. bis 12. Juli werden wieder rund fünfzehn Teilnehmer beim "Madagaskar-AG-Camp beim Heulager" im Bärensteiner Bielatal ihre Zelte aufschlagen. Zu den praktischen Wiesenarbeiten gehört die Entwicklung eines ehemaligen Zierrasens an der Raupennestklinik zu einer artenreichen Wiese. Im Gegenzug unterstützt die Klinikleitung die Regenwaldprojekte der Madagaskar-AG mit Spenden.
Außerdem erwartet die Schüler erneut ein Ausflug in den Botanischen Garten Teplice (in dem besonders viele madagassische Arten kultiviert werden). Und am Sonntag, den 10. Juli eröffnen sie die Regenwaldausstellung in der Bärensteiner Galerie Geißlerhaus.
Rainforest Art Contest - Ausstellungseröffnung am 10. Juli
Am Anfang der deutsch-madagassischen Schülerpartnerschaft stand einst ein Zeichenwettbewerb "Unser Wald und seine Tiere". Im Rahmen einer aktuellen Kooperation mit der Sächsischen Landesstiftung für Natur und Umwelt (LANU) kam vor einigen Monaten die Idee auf, daran mit einem offenen Kunstwettbewerb für junge Leute des Altenberger Gymnasiums und von anderswo anzuknüpfen. Die Resonanz auf den Aufruf überstieg die kühnsten Hoffnungen! Über 40 Schülerinnen und Schüler haben sich mit teilweise wirklich spektakulären Bildern daran beteiligt. Die Madagaskar-AG hat daraus nun eine Ausstellung vorbereitet.
Am Sonntag, den 10. Juli, wird die Regenwald-Kunstaustellung um 16.00 Uhr in der Bärensteiner Galerie Geißlerhaus eröffnet.
Auf die Preisträger, die eine Jury (zu 50 % aus Schülern bestehend) bereits ausgewählt hat, warten direkt aus Madagaskar herbeigeschaffte Preise.
Dann werden die Bilder bis Ende September während der regulären Galerie-Öffnungszeiten und bei den vielen Veranstaltungen im Geißlerhaus zu sehen sein. Am 1. Oktober sollen dann die Kunstwerke bei einer großen öffentlichen Versteigerung in Spendengelder für die Regenwald-Wiederaufforstungsprojekte in Ost-Madagaskar umgetauscht werden.
Schülerregenwaldkonferenz am 13. Juli
Der facettenreiche Themenkomplex Regenwald beschäftigt in diesem Schuljahr nicht nur die kreativ Begabten, sondern alle Schülerinnen und Schüler des Altenberger Gymnasiums. Jede Klasse war/ist aufgerufen, sich mit einem Regenwaldland ihrer Wahl auseinanderzusetzen - den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen dort ebenso wie den Informationen über den Zustand von Wald und Natur.
Am Mittwoch, den 13. Juli, findet dann ein großer Regenwaldtag in der Schule statt. Jeweils in ihren Klassenzimmern werden die jungen Leute am Vormittag ihre Erkenntnisse über Kongo, Kenia, Elfenbeinküste, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Guatemala, Mexiko, Indien, Bangladesch, Australien und Hawaii vor den Mitschülern und Lehrern präsentieren.
Gegen 12.00 Uhr beginnt dann die eigentliche Regenwaldkonferenz in der Turnhalle. Jede Klasse (jedes Land) soll mit zwei besonders engagierten Schülerinnen und Schülern vertreten sein. Sie werden über geeignete Maßnahmen diskutieren, die zur Erhaltung der Regenwälder erforderlich sind - und zwar zunächst aus der Perspektive "ihres" Regenwaldlandes. Ihnen zur Seite soll ein "Expertenrat" stehen (externe Landeskenner und Vertreter von Umwelt-/Eine-Welt-Gruppen).
Zur Konferenzhalbzeit ist dann ein Perspektivwechsel geplant. Dann sind die jungen Leute wieder Vertreter ihrer Klassen (anstatt der ausgewählten Länder). Und sie sollen Vorschläge entwickeln, was sie selbst und die Schule als Ganzes für den Erhalt der artenreichsten Lebensräume der Erde beitragen könne.
Bei der Konferenz sind interessierte Gäste ausdrücklich eingeladen. Wir dürfen auf die Ergebnisse und Erkenntnisse gespannt sein!
Es ist zu hoffen, dass die bestehende Schulpartnerschaft zwischen dem Gymnasium Altenberg und dem Lycée Anjahambe im ostmadagassischen Regenwaldgebiet damit einen neuen Schub bekommt. Und die Wiederaufforstungsbemühungen der madagassischen Schüler zusätzliche Unterstützung.
Elf Hektar - das sind rund 15 Fußballfelder, oder reichlich die Hälfte des Galgenteiches, oder rund 40 mal die Fläche des Altenberger Edeka-Parkplatzes. Elf Hektar - das ist aber auch ungefähr die Fläche des Analasoa-Waldes, der von den madagassischen Schülern (mit Unterstützung durch ortsansässige Waldarbeiter) in Anjahambe gepflanzt wurde.
Mit 0,0001 Prozent mag das im Vergleich zur globalen Tropenwaldvernichtung verschwindend gering sein. Aber für die Menschen in Anjahambe und die einzigartige Biologische Vielfalt der Region um die Partnerschule machen diese elf Hektar einen wichtigen Unterschied.
Mindestens so wichtig wie das, was im Wald heranwächst, ist jedoch auch, was sich an Ideen und Idealen in unseren Köpfen entwickelt - in Anjahambe wie in Altenberg.
Jens Weber.